Abraham-Karawane| Details

Besuch der Kulturhauptstadt Europas 2010, Pécs in Ungarn (mehr s.u.)

"Bericht auf der Homepage der Evangelischen Kirche Ungarn"
07.05.2010

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Pressemitteilung von Rudi Löffelsend, Pressesprecher a. D. der Caritas Essen
Das Rad Engel der Kulturen rollte nun auch durch die Kulturhauptstadt Pecs

Am Donnerstag, 6. Mai, wurde auf dem gerade fertig gestellten Agoston-Platz in der Kulturhauptstadt Pecs in Ungarn, eine Bodenintarsie installiert, um eine dauerhafte Erinnerung zu haben an die Verbindung der Kulturhauptstädte Europas und das Gemeinsame der Religionen.
Der ungarische Bischof Mayer erklärte den Anwesenden die „Region Ruhr“ sehr bildhaft und die Bedeutung von Engeln als Boten Gottes. Er betonte, dass die verschiedenen Religionen in ihrer Unterschiedlichkeit als Reichtum zu begreifen sind.
„Die Liebe kommt von Gott, sie ist mehr als Toleranz und Solidarität“, sagt er.
Bei diesem Akt war als Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Ernö Staub, sowie der röm.-kath. Bischof Michael Mayer, der Vorsitzende der Moslemischen Gemeinde, Mohammed Eisa Shubail, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Tamas Goldmann, die Mitglieder der Abraham-Karawane und zahlreiche Pecer Bürgerinnen und Bürger, vor allem viele Kinder, gekommen .Stadtvertreter und Religionsvertreter freuten sich sehr über diese Aktion der Verbindung. Angesichts des mächtigen viertürmigen Doms zu Pecs im Südwesten Ungarns ist das „Rad der Kulturen“ doch ziemlich klein. Das wurde den Aktiven der motorisierten „Abraham-Karawane“ sehr bewusst, als sie am Tag zuvor mit vielen Neugierigen auf dem Domplatz standen.
Die Karawane hatte sich am 3. Mai in Essen nach einer feierlichen Verabschiedung durch Vertreter der Stadt und der Religionsgemeinschaften auf den Weg gemacht. 1. Station war die Friedensstadt Augsburg. Hier wurde abends im Rathaus mit Vertretern aller vorhandenen Religionsgemeinschaften, einschließlich der Buddhisten, über die Aktionen Ende Mai gesprochen, bei der Rückreise der Karawane. Sie ist auf dem Trip von Essen nach Pecs und dann nach Istanbul, um die drei Kulturhautstädte zu verbinden.
Zurück zum Domplatz in Pecs: Willi Overbeck,. evangelischer Pfarrer aus Essen, stellte das Projekt vor. Dann sprachen ein muslimischer Vertreter und ein Mitglied der jüdischen Kultusgemeinde aus dem Ruhrgebiet und der Generalvikar aus Pecs. Zahlreiche Journalisten begleiteten diesen Akt, ebenso Kinder aus zwei internationalen Schulen, die aktiv mithalfen. Der Mittelpunkt der Karawane, der Engel der Kulturen, wurde dann als Zeichen der drei „Abraham-Religionen“, Islam, Judentum, Christentum erklärt. Das Rad wurde dann vor dem Dom auf den Boden gelegt und das Innere mit Sand gefüllt. Die Religionsvertreter, die Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich und viele Kinder nebst dem Generalvikar hoben das Rad dann wieder an und zurück blieb ein Sandabdruck, der die Form eines Engels hat.
Dann wurde das 1,50 Meter große und rund 100 Kilogramm schwere Kunstwerk aus Kruppstahl durch die Altstadt von Pecs gerollt, von der katholischen Bischofskirche zu einer islamischen Kultstätte aus dem 16. Jahrhundert, dem Dschami und dem Minarett des Jakovali Hassan. Jetzt ist es Museum, wird aber von der kleinen moslemischen Gemeinde für das Freitagsgebet genutzt. Dort erwartete die Begleiter des Rades eine Abordnung der Gemeinde, ein Sudanese, ein Jemenit und ein Syrer. Ein weiterer Sandabdruck wurde gefertigt. Dann ging es weiter zur jüdischen Synagoge, die gerade renoviert wird. Auch dort ein sehr freundlicher Empfang durch den Gemeindevorsteher und einen weiteren Amtsträger. Vor der Synagoge entstand ein neuer „Engel der Kulturen“ aus Sand. Für die Gäste war die Größe der Synagoge beeindruckend, die auch die frühere Größe der jüdischen Gemeinde zeigt, Jetzt leben noch ca. 100 Juden in Pecs.
Für die Gäste aus Deutschland wurde am Nachmittag eine Stadtführung angeboten, um diese Kulturhauptstadt Europas besser kennen zu lernen. Am Abend begrüßte der katholische Bischof von Pecs, Michael Meyer, die Gäste in seinem Weinkeller. Danach spendierte die Stadt ein Abendessen.